Ich denke jeder der in seiner Ahnenforschung aktiv ist und sich nicht scheut online in den Archiven zu suchen, kennt diese wunderschönen alten Dokumente, die wirklich sehr schwer sind in das heutige Verständnis zu übertragen. Aber nun wird uns Tür und Tor dank KI geöffnet, um genau das zu bewerkstelligen. In diesem Artikel möchte ich Menschen helfen, um das sie sich diese Dokumente von einer KI „entziffern“ lassen können. Trotzdem sollten wir immer im Hinterkopf haben, auch KI´s machen Fehler. Den Sinn hinter dem jeweiligen Dokument kann die KI super erkennen, aber es sind meistens kleine Fehler drin, die man aber super korrigieren kann, weil man den Text abgeschrieben bekommt. Man hat das alte Dokument und das was die KI gelesen hat, daher kann man Wort für Wort oder Zeile zu Zeile beides durchgehen und die Fehler erkennen. Eine unheimliche Arbeitserleichterung in meiner Ahnenforschung.
Wie transkribiert man mit einer KI?
Es geht wirklich ganz leicht. Meistens sind es Fotodateien, die man von den alten Dokumenten sich herunterladen kann. Dieses Foto lässt man von Transkribius scannen, den dort erhaltenen Text ist für die meisten Kauderwelsch. Für ungeübte Ahnenforscher oder die, die gerade anfangen ist es sehr schwer, daraus einen zusammenhängenden Text zu erkennen und leider versteht man rein nichts. Der folgende Text ist das, was Transkribius abgescannt hat, von dem Dokument, welches ihr als Artikelfoto sehen könnt.
ER Andreas Weiber, der Zeit Schultheiß, und ein ehrbar Gericht des Fleckens Nunc Pren, Essenbergischen Gebiets, bekennen hiermit öffentlich gegen jedermänniglich, dass auf Datum zu Ende bemeldet, als wir in versammeltem, behörigem Gericht gerichtsweise beisammen gesessen, dass persönlich erschienen vor uns dieser der ehrsame Thomas Balberch und uns gerenlich zu erkennen gegeben, welcher Gestalt er sich durch Schickung des Allmächtigen in den heiligen Ehestand begeben, sich auch im Flecken Münster mit häuslichem Anwesen niederlassen vorhabens wäre. Dannenhero er schriftlichen Schein und Urkund seiner ehrlichen Geburt, Herkommens und Wohlhaltens, auch dass er keinen nachfolgenden Leibesherrn habe, hochbedürftig wäre, mit angehefteter dienstlicher Bitte, wir ihm deswegen der Wahrheit zu Steuer glaubwürdigen Schein, dessen er sich seiner Notdurft nach zu gebrauchen habe, in gewöhnlicher Form mitteilen wollten. Wann wir dann solche seine Bitte vor untugendlich erachtet, auch die Wahrheit gegen jedermänniglich zu befördern, ohne dass nicht allein für uns selbst geneigt, sondern dazu auch uns schuldig erkennen, als bezeugen und verjehen wir, Schultheiß und Richter obbemeldt, bei den Pflichten und Eiden, damit wir wol edelen und gestrengen Albert Christoffen, Röm. Kaiserliche Majestät und des Heiligen Reichs gefreiter Sutterchaft in Aranchen Ortho Odenwaldts Hauptmann, auch Georg Sigmunden, beiden Gebrüdern von und zu Rosenberg, Waldmanns, seinen Haldenbergstetten, Schüpff, Gnöffheim etc., unsern großgünstigen gnädigen Junkherrn und Oberkeit, wie vorwant und zugetan, auch so hoch, uns eine Wahrheit zu schreiben geführt, auf beihme gerichtliche Unterlage, so viel uns angezeigt, dass vor dreiundzwanzig Jahren der wohlpro Steffan Balbach sich mit Ursula, weiland Andreßen Fuchsen zu Weymelts Hansen Tochter, beiden seligen, als dieses Thoriae Galbienkältern, ehelich verlobt, auch darauf ihren ehrlichen Buchgang und Hochzeit abgewiesen mit gebührenden Solennitäten, allem christlichen Herkommen gemäß, sie bemeldtem Vermerk, sauber nicht einander selig Alber zu Neun von häuslichem niedergelassen, wie frommen ehrlichen Eheleuten und Widerleuten auch zusammen verhalten, an der Oberkeit und Männiglichen getan gebühr. Aus einem mit verstorbenen seiner ersten Hausfrauen gegenwärtigen seinen Sohn Thomam in Ehe erzeugt, welcher sich vor fingend auf, so lang er bei und um uns gewesen, auch bis dahero, gleich seinen Eltern, und so viel aber die leibliche Eigenschaft belehret, rechten und ehrlichen Gesellen wohl anstehet, anderst uns nicht wissend sich bewiesen und erzeigt, hat er Thomas Reiner Oberkeit noch sonsten jemand darin verbunden, sondern deswegen gegen Männiglichen allerdings frei, ledig und los. Welches wir ihnen, Eltern und Sohn, hiermit und in Kraft dieses Briefs Zeugnis geben, solchen nach an einen jeden, wes Standes, Dignität und Würden der oder die seien, denen dieser Brief vorgewiesen und damit ersucht werden, unser untertänig dienst- und gerührliche Bitte mehr bemeldten diesen Thoman Balbachern, um seines wohlverhaltens und ehrlichen Herkommens willen, in gnädig günstig und guter Beförderung zu haben, dass sein wir des allen zu mehrer Bekräftigung, gegen einem jeden seinem Stand und der Gebühr nach, vermögens zu beschulden jederzeit erledigt und willig. Haben wir, aus Mangel eines eigenen Gewichtsiegels, mit untertänigem Fleiß ersucht und gebeten vorwohlgemeldten Georg Sigmunden von Rosenberg etc., unsern geliebten großgünstigen Junkherrn und Herrschaft, dass Ihr Gnaden ihr angeborenes adeliges Insiegel an dieß Briefs wollten anhängen, welche Siglung ich ersterwehnter Georg Sigmund von Rosenberg, ꞏ jeder mir, meinen Geben und Insigel in anderer Weise ohne Schaden, auf ungedeut beschehene untertänige Bitte, vorgangen sein, hiermit bekenne, so gegen den sechsundzwanzigsten Tag des Monats Dezembris. Nach Christi, unsers lieben Herrn Geburt, im sechzehnhundert und sechzehenden Jahr.
Wie man es sehen kann, ist dieser Text schwer zu verstehen. Spätestens jetzt würde man aufgeben, aber das braucht ihr nicht, denn wenn ihr diesen Text in einer KI einfügt, wird sie euch kurzerhand einen normalen gut lesbaren Text vorlegen und sogar noch so, dass man ihn versteht. Klar, es werden Fehler drin sein, die man aber selber berichtigen kann, wenn es einem wichtig für seine Forschung ist. Bei meinem Dokument war das Problem, das es dort, wo es gefaltet wurde, erhebliche Schäden aufweist; es sieht aus, wie ein Wasser- oder Feuchtigkeitsschaden. Aber auch das kann man versuchen, mit viel Fleiss herauszubekommen. Nun kommt der Text, den die KI, hier in diesem Beispiel die KI Grok, mir aus dem obigen Text, aufgeschrieben hat:
ER Andreas Weiber, der Zeit Schultheiß, und ein ehrbar Gericht des Fleckens Nunc Pren, Essenbergischen Gebiets,
bekennen hiermit öffentlich gegen jedermänniglich, dass auf Datum zu Ende bemeldet, als wir in versammeltem, behörigem Gericht gerichtsweise beisammen gesessen, dass persönlich erschienen vor uns dieser der ehrsame Thomas Balberch und uns gerenlich zu erkennen gegeben, welcher Gestalt er sich durch Schickung des Allmächtigen in den heiligen Ehestand begeben, sich auch im Flecken Münster mit häuslichem Anwesen niederlassen vorhabens wäre.
Dannenhero er schriftlichen Schein und Urkund seiner ehrlichen Geburt, Herkommens und Wohlhaltens, auch dass er keinen nachfolgenden Leibesherrn habe, hochbedürftig wäre, mit angehefteter dienstlicher Bitte, wir ihm deswegen der Wahrheit zu Steuer glaubwürdigen Schein, dessen er sich seiner Notdurft nach zu gebrauchen habe, in gewöhnlicher Form mitteilen wollten.
Wann wir dann solche seine Bitte vor untugendlich erachtet, auch die Wahrheit gegen jedermänniglich zu befördern, ohne dass nicht allein für uns selbst geneigt, sondern dazu auch uns schuldig erkennen, als bezeugen und verjehen wir, Schultheiß und Richter obbemeldt, bei den Pflichten und Eiden, damit wir wol edelen und gestrengen Albert Christoffen, Röm. Kaiserliche Majestät und des Heiligen Reichs gefreiter Sutterchaft in Aranchen Ortho Odenwaldts Hauptmann, auch Georg Sigmunden, beiden Gebrüdern von und zu Rosenberg, Waldmanns, seinen Haldenbergstetten, Schüpff, Gnöffheim etc., unsern großgünstigen gnädigen Junkherrn und Oberkeit, wie vorwant und zugetan, auch so hoch, uns eine Wahrheit zu schreiben geführt, auf beihme gerichtliche Unterlage, so viel uns angezeigt, dass vor dreiundzwanzig Jahren der wohlpro Steffan Balbach sich mit Ursula, weiland Andreßen Fuchsen zu Weymelts Hansen Tochter, beiden seligen, als dieses Thoriae Galbienkältern, ehelich verlobt, auch darauf ihren ehrlichen Buchgang und Hochzeit abgewiesen mit gebührenden Solennitäten, allem christlichen Herkommen gemäß, sie bemeldtem Vermerk, sauber nicht einander selig Alber zu Neun von häuslichem niedergelassen, wie frommen ehrlichen Eheleuten und Widerleuten auch zusammen verhalten, an der Oberkeit und Männiglichen getan gebühr.
Aus einem mit verstorbenen seiner ersten Hausfrauen gegenwärtigen seinen Sohn Thomam in Ehe erzeugt, welcher sich vor fingend auf, so lang er bei und um uns gewesen, auch bis dahero, gleich seinen Eltern, und so viel aber die leibliche Eigenschaft belehret, rechten und ehrlichen Gesellen wohl anstehet, anderst uns nicht wissend sich bewiesen und erzeigt, hat er Thomas Reiner Oberkeit noch sonsten jemand darin verbunden, sondern deswegen gegen Männiglichen allerdings frei, ledig und los. Welches wir ihnen, Eltern und Sohn, hiermit und in Kraft dieses Briefs Zeugnis geben, solchen nach an einen jeden, wes Standes, Dignität und Würden der oder die seien, denen dieser Brief vorgewiesen und damit ersucht werden, unser untertänig dienst- und gerührliche Bitte mehr bemeldten diesen Thomas Balbacher, um seines wohlverhaltens und ehrlichen Herkommens willen, in gnädig günstig und guter Beförderung zu haben, dass sein wir des allen zu mehrer Bekräftigung, gegen einem jeden seinem Stand und der Gebühr nach, vermögens zu beschulden jederzeit erledigt und willig.
Haben wir, aus Mangel eines eigenen Gewichtsiegels, mit untertänigem Fleiß ersucht und gebeten vorwohlgemeldten Georg Sigmunden von Rosenberg etc., unsern geliebten großgünstigen Junkherrn und Herrschaft, dass Ihr Gnaden ihr angeborenes adeliges Insiegel an dieß Briefs wollten anhängen, welche Siglung ich ersterwehnter Georg Sigmund von Rosenberg, ꞏ jeder mir, meinen Geben und Insigel in anderer Weise ohne Schaden, auf ungedeut beschehene untertänige Bitte, vorgangen sein, hiermit bekenne, so gegen den sechsundzwanzigsten Tag des Monats Dezembris.
Nach Christi, unsers lieben Herrn Geburt, im sechzehnhundert und sechzehenden Jahr.
Erläuterungen:
- Orts- und Personennamen: „Nunc Pren“ könnte „Nunkirchen“ oder ähnlich sein; „Essenbergischen“ vielleicht „Essingen“ oder „Eßlingen“. „Thorriae Galbienkälttern“ ist unklar – möglicherweise ein Beruf oder Herkunftsort (z. B. „Tuchhändler aus Galbienkältern“?); ich habe es als Eigennamen belassen.
 - Datum: „Sechs und zwantzigsten Morarts reg Decembris“ → korrigiert zu „sechsundzwanzigsten Tag des Monats Dezembris“ (26. Dezember 1616).
 - Stil: Typisch für eine Geburts- und Leumundsbescheinigung aus dem frühen 17. Jahrhundert – ein offizieller Nachweis für Ehe und Niederlassung.
 - Siegel: Georg Sigmund von Rosenberg bestätigt die Beglaubigung.
 
Wie man sieht, man kann es lesen und auch ganz gut verstehen. Nun kann man diesen Text von der KI ins das heutige Verständnis umschreiben lassen. Das liest sich dann so:
Am heutigen Tag, als wir in ordnungsgemäß versammeltem Gericht zur Gerichtssitzung beisammensaßen, ist der ehrsame Thomas Balberch persönlich vor uns erschienen und hat uns mitgeteilt, dass er – durch göttliche Fügung – in den heiligen Stand der Ehe getreten ist und beabsichtigt, sich im Flecken Münster mit einem eigenen Hauswesen niederzulassen.
Deshalb benötigt er dringend eine schriftliche Bescheinigung über seine ehrliche Herkunft, seinen guten Leumund und darüber, dass er keinen Leibherrn hat, dem er noch verpflichtet wäre. Er hat uns daher dienstlich gebeten, ihm einen glaubwürdigen Nachweis der Wahrheit in der üblichen Form auszustellen, damit er ihn nach Bedarf vorlegen kann.
Da wir seinen Wunsch für berechtigt und angemessen halten und es unsere Pflicht ist, die Wahrheit gegenüber jedermann zu fördern – nicht nur aus Neigung, sondern auch aus Amtspflicht –, bezeugen und bestätigen wir, Schultheiß und Richter des genannten Ortes, unter Berufung auf die Eide, die wir den hochwohlgeborenen und gestrengen Albert Christoff (Hauptmann der kaiserlichen und reichsfreien Sutterchaft in den Aranchen im Odenwald) sowie den beiden Brüdern Georg Sigmund von und zu Rosenberg (Herren von Waldmanns, Haldenbergstetten, Schüpff, Gnöffheim etc.), unseren gnädigen Junkern und Obrigkeit, geschworen haben:
Vor dreiundzwanzig Jahren hat der verstorbene Stephan Balbach mit Ursula, der Tochter des verstorbenen Andreas Fuchs aus Weymelts Hansen (beide selig), die Ehe geschlossen. Die Verlobung und Hochzeit wurden mit allen gebührenden Feierlichkeiten und nach christlichem Brauch ordnungsgemäß vollzogen. Das Ehepaar hat ehrbar und redlich zusammengelebt, wie es frommen Eheleuten gebührt, und hat aus dieser Ehe den gegenwärtigen Sohn Thomas hervorgebracht.
Dieser Thomas hat sich, solange er bei uns und in unserer Gemeinde lebte – und auch bis zum heutigen Tag –, ebenso wie seine Eltern verhalten: ehrbar, rechtschaffen und untadelig, wie es einem redlichen Mann zusteht. Wir wissen nichts Gegenteiliges über ihn. Er ist weder der Obrigkeit noch sonst jemandem leibeigen oder verpflichtet, sondern in jeder Hinsicht frei, ledig und ungebunden.
Dies bezeugen wir hiermit für die Eltern und den Sohn kraft dieses Schreibens.
Wir bitten daher jeden, dem dieser Brief vorgelegt wird – gleich welchen Standes, Ranges oder Würden er sei –, dem genannten Thomas Balbach aufgrund seines guten Wandels und seiner ehrlichen Herkunft mit Gnade, Wohlwollen und Förderung zu begegnen.
Zur stärkeren Bekräftigung dieses Zeugnisses sind wir jederzeit bereit, jedem nach seinem Stand und nach Gebühr weiterzuhelfen.
Da wir kein eigenes Gerichtssiegel besitzen, haben wir untertänig gebeten, dass der oben genannte Georg Sigmund von Rosenberg, unser geliebter gnädiger Junkherr, sein angeborenes adeliges Siegel an dieses Schreiben anhänge.
Dies hat er, Georg Sigmund von Rosenberg, auf unsere demütige Bitte hin getan – ohne Schaden für sich, seine Erben oder sein Siegel – und bekennt dies hiermit.
Ausgestellt am 26. Dezember des Jahres 1616 nach Christi Geburt.
Kurz erklärt:
- Dies ist eine Geburts-, Ehe- und Freibrief-Bescheinigung aus dem Jahr 1616.
 - Thomas Balbach wollte heiraten und sich in Münster niederlassen → er brauchte den Nachweis, dass er frei (kein Leibeigener) und von guter Herkunft ist.
 - Solche Urkunden waren im Heiligen Römischen Reich üblich, besonders bei Ortswechsel oder Heirat.
 
Wie man sieht ist es erstaunlich, was die KI dort hervorbringt. Man kann es lesen und verstehen. Wie oben schon geschrieben, man sucht nun noch nach Fehlern, wie bei den Orten und Namen und andere Bereiche. Ich selber habe nichts korrigiert, es soll einfach nur als Anschauungsmaterial hier gezeigt werden. Ich wünsche viel Erfolg!

